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*Rezension* The Chain von Adrian McKinty




Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet. Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Entführerin. Die Frau am Hörer – ebenfalls Mutter eines entführten Kindes –, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks »The Chain«. Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen: Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben – sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun. Die Kette muss weitergehen…


„The Chain“ ist eigentlich einfach zu verstehen. Wenn du dabei bist, dann bist du Teil der Kette, eine Kette aus Verbrechen. Verbrechen wofür? Genau das gilt es heraus zu finden, denn wer kann sich so etwas Perfides ausdenken? Man muss selbst zum Verbrecher werden um das eigene Kind zu schützen und darf natürlich mit niemandem außerhalb der Kette darüber sprechen. Ein bisschen wie die erste Regel vom Fight Club.
Die Idee hinter diesem Buch hat mich sofort angefixt. Ich bin ja sowieso Krimi/Thriller Fan und wenn es dann noch in die Psycho Sparte geht hat man mich eigentlich schon für sich gewonnen. Und „The Chain“ hat genau die richtige Portion Psycho, die ich mir erwünscht habe. Es wird ein krankes Spiel mit den Opfern gespielt und es scheint kein Entkommen zu geben, weil alles verschlüsselt ist und die Drahtzieher selbst eher im Hintergrund bleiben und die Kette für sich arbeiten lassen.
Rachel ist dabei eine tolle Protagonistin, sie ist stark, aber immer noch sehr auf ihre Tochter bedacht, die entführt wurde. Sie versucht kein Risiko einzugehen, lässt sich aber auch zu keiner Zeit unterkriegen. Sie tut was nötig ist um Kylie wieder zu Hause zu haben. Ich mag solche Protagonisten, sie sind eine erfrischende Abwechslung zu den doch meistens eher einfach gehaltenen Frauen, die den Lauf der Dinge einfach nicht verstehen. Rachel ist da anders.
Einzig ihr soziales Umfeld fand ich etwas seltsam und auch ihre Liebschaft und die Beziehung zu ihrem Ex Mann konnte ich nicht so ganz greifen und nachvollziehen. Im Zwischenmenschlichen hinkt der Autor da leider etwas hinterher. Was aber gar nicht schlimm ist, denn im Vordergrund steht ja die Kette und die Auswirkungen von selbiger.
Das Besondere an dem Buch ist, dass es in der Mitte quasi endet und dann aber doch weitergeht. Ich dachte zuerst: Ist doch alles klar, ich weiß alles was ich wissen will, danke. Im ersten Moment kam mir die zweite Hälfte also total unsinnig vor. Aber lasst euch nicht entmutigen, denn an dieser Stelle fängt die Geschichte erst an. Hier wurde nochmal rasant Fahr aufgenommen und ich habe ehrlich nicht gedacht, dass es noch spannender werden kann. Aber dieses Ende nach dem Ende hat das Buch zu etwas Besonderem gemacht. Herrlich erfrischend.
Für mich war das Ende dann aber auch abzusehen, ich habe doch sehr schnell geahnt wo die Reise hingeht und wer nun hinter der Kette steckt. Aber es wirkte so, als wäre das vom Autor an dieser Stelle gewollt, damit man zusammen mit Rachel in Panik geraten kann.
Für mich ein rundum gelungener Thriller, den ich Fans nur ans Herz legen kann, ich bin nur so durch die Seiten gerast und die kurzen Kapitel haben ihr Übriges dazu getan!


Vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

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