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*Rezension* Leben rückwärts lieben von Claudia Pietschmann






Titel:         Leben rückwärts lieben

Autor:        Claudia Pietschmann

Verlag:       Arena

Seiten:       344

Schmetterlinge:  4






Nina erwacht aus dem Koma. Sie hatte einen Unfall, daran erinnert sie sich ganz genau – doch ihre Eltern und ihre Freunde widersprechen. Nichts von dem, was sie erzählt, sei wahr. Aber Nina hat Bilder im Kopf, Bilder von einer Bergtour, einem Haus und einem Jungen, in den sie verliebt ist. Keiner ihrer Freunde weiß, wovon sie spricht. Da steht der Junge plötzlich vor ihr: Arthur. Er kennt Nina nicht, doch all die Erlebnisse in ihrem Kopf treten nun genauso ein, wie sie sich erinnert. Nina kann sich dem gefährlichen Sog von Arthur und den Bildern nicht entziehen … und muss den Unfall verhindern, der ihr in der Erinnerung bereits zugestoßen ist.




Claudia hat ein neues Buch raus gebracht! Immer wieder ein Grund zur Freude und da wird jedes Mal alles stehen und liegen gelassen um das Werk zu verschlingen!
Aber ihr neues Buch ist völlig anders als die anderen beiden davor und umso gespannter war ich auf den Inhalt, denn alleine an Cover (Wie wunderschön ist das bitte geworden?!) und Titel erkennt man , das wir dieses Mal eine andere Richtung einschlagen werden.
Man merk von Buch zu Buch die Entwicklung die Claudia selbst beim Schreiben macht. War das erste Buch noch etwas holprig, so ist hier der Stil absolut flüssig und es lässt sich schön lesen. Die einigen Stellen über die ich hier und da noch stolpere sind die wörtliche Rede. Hier werden für meinen Geschmack zu viele Dialoge geführt, die ich so nie führen würde und für mich damit auch nicht authentisch wirken.Aber abgesehen davon liebe ich es wie Claudia schreibt. Sie übertreibt nicht, wie das viele deutsche Autoren tun sondern schafft es mit ihrer Sprache gerade so viel zu verraten wie es nötig ist um sich die Plätze selbst vorstellen zu können.
Mir hat im Buch besonders die Atmosphäre gefallen. Es gab sehr bedrückende Momente, aber auch Momente voller Leben und voller Glück und bis zum Ende war es für mich ein Hin und Her, bei dem das Glück aber immer mehr gewonnen hat und zur vorherrschenden Stimmung geworden ist.
Nina und Arthur haben für mich auf eine besondere Weise miteinander harmoniert, wie es nur liebende können und ich habe die beiden auf ihrer Reise wirklich in mein Herz geschlossen. Und hier merkt man auch wie viel Liebe zum Detail Claudia in ihre Charaktere gepackt hat. Die beiden sind einfach wundervoll. Ganz besonders berührt hat mich die Idee des Gedankenpalastes. Ich habe mich damit schon vor längerer Zeit beschäftigt und mich fasziniert diese Herangehensweise sehr. Umso schöner war es für mich das einmal in einem Buch umgesetzt zu sehen. Und hat die Geschichte für mich besonders gemacht.
Das Ende hat mir leider einen kleinen Dämpfer verpasst. Ich muss sagen, dass ich schon zwei Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen habe und hatte gehofft Claudia entscheidet sich für ein anderes Ende. Ja irgendwie habe ich von ihr erwartet, dass sie genauso denkt wie ich und ihr das Ende, so wie es letztlich auch eingetreten ist, zu unspektakulär ist. Scheinbar haben wir hier aber doch verschiedene Meinungen über die Auflösung der Geschichte gehabt :)
An und für sich ist das Ende gut und auch definitiv sinnvoll aufgelöst, aber ich hatte mir etwas Neues erhofft, was ich noch nie gelesen habe. Oder vielleicht doch etwas in die technische Richtung, geprägt von ihren Vorgänger Romanen.
Hätte ich das Ende so wie es war nicht vorher schon gelesen hätte mich dieses Buch umgehauen! Ich wollte einfach nicht nur eine logische Aufklärung am Ende, ich wollte mehr. Wollte überrascht werden. Aber aus meiner Sicht ist das nicht Claudias Schuld, dass sie meine Erwartungen nicht erfüllen konnte, vielleicht waren sie auch zu hoch gesteckt. Ich denke die Geschichte wird so so vielen von euch so unglaublich gut gefallen, ich bin eben einfach vorbelastet :)
Für mich also am Ende eine schöne Geschichte hinter der eine tolle Idee steckt, aber mir fehlt einfach das letzte bisschen zu perfekt. Trotzdem lege ich euch die Geschichte sehr ans Herz, denn Nina und Arthur verdienen es, dass sie erzählt wird!



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