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*Rezension* Der Exorzismus der Gretchen Lang von Grady Hendrix



Charleston, South Carolina, 1988: Abby Rivers und Gretchen Lang sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Doch nun, am Ende der Highschool, verändert sich Gretchen immer mehr, wird unberechenbar, impulsiv und grausam.
Als die beiden Freundinnen mit zwei anderen Mädchen eines Abends LSD nehmen, scheint die Droge keine Wirkung zu zeigen. Doch dann will Gretchen nackt schwimmen gehen und kehrt nicht zurück. Erst am nächsten Morgen findet Abby die völlig verwirrte Gretchen in einer unheimlichen, verfallenen Hütte im Wald. Was zuerst wie die Folgen des LSD-Rauschs aussieht, wird immer unheimlicher. Gretchen verändert sich, vernachlässigt ihr Äußeres, hat Halluzinationen, wird paranoid und zieht eines Tages sogar eine ganze Heerschar von Vögeln an, die sich gegen die Fensterscheiben ihres Hauses stürzen. Zu allem Überfluss dringen nachts Sex-Geräusche aus Gretchens Zimmer, woraufhin die christlichen Eltern ihre Jungfräulichkeit überprüfen lassen – ohne Ergebnis.
Gretchens beste Freundin Abby hat einen schrecklichen Verdacht: Ist Gretchen von einem Dämon besessen? Oder treibt die schwüle Hitze Charlestons nun auch Abby in den Wahnsinn?



Ich glaube das war mein erstes richtiges Horrorbuch. Ich hab es mir ganz anders vorgestellt und doch irgendwie genau so.
Die ersten Seiten waren etwas schwierig für mich, ich sehe zwar für mein Leben gerne Horrofilme und kenne die Einstiege also zur Genüge, aber als Buch war es für mich irgendwie dann doch schwierig den Weg rein zu finden. Aber nach den ersten hundert seiten war ich dann drin in der Story und hab mich gefühlt als würde ich mit Abby und Gretchen zur Hoghschool gehen. Für mich war Gretchen von Beginn an das typische Horror Opfer. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie weiß man immer wen es treffen wird. Gut bei diesem Buch lässt es sich natrlich auch ganz leicht am Titel erkennen.
Auch Gretchens nächtlicher Alleingang, ist typisch für Filme, die Bessesenheit behandeln. irgendwann muss der Bessesene ja mal alleine unterwegs gewesen sein um ein traumatisches Erlebnis zu haben. Ab da wurde es dann natürlich richtig spannend und auch teilweise ganz schön eklig.
Wobei ich da eine sehr hohe Toleranz Grenze habe, ich lese ja schließlich auch gerne Psychothriller.
Gretchen wird immer seltsamer. Wirkt total verwarlost und so als würde ihr eigenes Leben nur noch wie ein Film an ihr vorbei ziehen und Abby als beste Freundin versuch natürlich eine Lösung zu finden. Nach allem was Gretchen sich dann leistet wird schnell klar, sie muss von einem Damön besessen sein. Nun muss nur überlegt werden, wie kommt der Dömon wieder aus Gretchen heraus, möglichst natürlich ohne Gretchen zu verletzen.
Ich kann vorab sagen, der richtig spannende Teil beginnt dann erst 70 Seiten vor Schluss. Und ich habe nie gedacht, dass mir ein Buch über Exorzismus so gut gefallen könnte, aber in meinem Kopf lief plötzlich ein Film und es war nicht mehr als würde ich "nur" ein Buch lesen, sondern das Geschehene war in meinem Kopf. Ich konnte jede Szene in meinem eigenen Kino nachstellen.
Die Charaktere waren authentisch. Ich hatte angst es wird wie in den meisten Horrofilmen einfach irgendwie schlecht, weil der Autor es nicht schafft das richtige Feeling zu vermitteln, aber diese Angst war völlig unbegründet. Das Feeling war definitiv da und ich hab mich wirklich gegruselt. Soweit es mir eben geht, wie gesagt ich liebe Horrofilme und bin ganz schön abgehärtet. Aber es ist doch immer krass zu sehen oder zu lesen, welche Abgründe sich im Geist eines Menschen auftun können.
Wenn ihr also auf Horrogeschichten steht, dann seid ihr hier defnitiv richtig und solltet auch eure Kosten kommen!

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!


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