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*Rezension* Ghetto Bitch von Gernot Gricksch




Titel:           Ghetto Bitch

Autor:        Gernot Gricksch

Verlag:       Dressler

Seiten:       320

Bewertung:  5 Schmetterlinge






Hochglanz-Girl im Hochhaus-Schick: Die 15-jährige Nele wohnt mit ihrer Familie im schicken Hamburg-Poppenbüttel und führt ein unbeschwertes Leben. Doch plötzlich nimmt ihr Leben eine gravierende Wendung: Neles Vater stirbt und hinterlässt Berge von Schulden! Neles Mutter ist gezwungen, mit ihr und ihrem 14-jährigen Bruder das Villenviertel gegen eine Hochhaussiedlung in Hamburg-Steilshoop einzutauschen. Schnell ist Nele hier die arrogante Zicke vom Dienst und lässt kein Fettnäpfchen aus. Als jedoch der 17-jährige Skater Rick auftaucht, gelingt es Nele immer besser, sich in ihr neues Umfeld zu integrieren.




Ich hatte gar keine großen Erwartungen an dieses Buch. Das Cover sieht unschlagbar cool aus und da war klar: Ich muss dieses Buch haben!
Gelesen habe ich es auf der Fahrt vom Urlaub nach Hause - in einem Rutsch.
Die Geschichte ging so weg und hat unglaublich viel Spaß gemacht!
Die Rahmenbedingungen waren klasse, die Charaktere ein Fest! Besonders Neles Bruder hat es mir angtean. Ich liebe seinen schwarzen Humor und den Sarkasmus, den er versprüht. Ich musste mehr als einmal laut loslachen auf Grund seiner derben Sprüche. Auch jetzt grinse ich in Erinnerung an die genialen Wortwitze und Dialoge, die der Autor hier geschaffen hat!
DIe Lektüre war nicht anspruchsvoll, man musste nicht mitdenken. Ich hab mich einfach nur berieseln lassen, aber genau das hat perfekt gepasst!
Ich habe niemals erwartet, dass mich diese Geschichte so überzeugen kann und mich so oft und so herzhaft zum Lachen bringt. Auch die ganzen Nebenstories hatten es in sich!
Man macht eine ganz schöne Entwicklung mit Nele zusammen durch. Von der Nobelkönigin zur Ghetto Bitch ist es ein harter und steiniger Weg!
Ich fand die Umsetzung der Thematik gut, denn das Thema an sich ist ja schon ein relativ ernstes, viele Leute aus Nobel Gegenden denken, wenn man weniger Geld hat ist man gleich Abschaum, kann nichts und wird nichts. Hier geht der Autor mit viel Witz an dieses Thema heran und bringt den Leser mit Bedacht an das Thema heran, ohne zu ernst zu sein! Genau so mag ich es gerne. Trotz der ganzen Witze hat mich das Buch ein wenig nachdenklich gestimmt und ich denke, genau das war Sinn der Sache. Man hat einfach zu schnell und zu oft Vorurteile, ohne die Menschen dahinter zu kennen und sich ihre Geschichten anzuhören. Schade! Und ich denke da kann sich niemand von befreien, ich selbst auch nicht. Hier sollte sich jeder mal an seine Nase fassen und darüber nachdenken wie er mit anderen umgeht. Auch das Thema Flüchtlinge bzw Migranten wird in einer Nebenstory behandelt, was ich sehr interessant fand. Der Autor provoziert an dieser Stelle ein wenig und gibt wohl die Meinung der meisten Leute hier sehr krass wieder, viele sind eben immer noch gegen Ausländer und Flüchtlinge.
Insgesamt war dieses Buch also mehr als stimmig und ich mochte es wirklich gerne!
Wer also auf viel Witz steht, gepaart mit einem Hauch Ernsthaftigkeit, der sollte hier unbedingt zugreifen und sich Neles  und Timos Geschichte anhören. Von beiden kann man noch einiges lernen und auch teilweise lernen wie man es nicht machen sollte!
Gute Unterhaltung, trotz Gehtto Slang :)

Vielen Dank an den Dressler Verlag für das Rezensionsexemplar!


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