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*Rezension* Dein letztes Solo von Sona CHaraipotra und Dhonielle Clayton






Ballett ist nicht einfach nur irgendetwas, es ist ihr Leben, ihre Berufung. Bette June und Giselle sind an einer Elite Uni für Ballerinas und  geben dort jeden Tag ihr Bestes um von den Lehrern überhaupt wahrgenommen zu werden. Das große Ziel ist es die Hauptrolle in der Nussknacker Aufführung zu bekommen, denn dann hat man es geschafft und alle Türen stehen einem offen. Nur eine kann diese Rolle haben und alle wollen sie. Doch eine der Mädchen ist dazu bereit ALLES für ihren Traum zu geben und bringt sich und alle anderen damit in Gefahr.




Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Jedes Kapitel ist einer der drei Protagonistinnen gewidmet und man lernt die drei schnell kennen und kann auch schnell sondieren, wen man mag und wen eher nicht. Die Geschichte handelt alle Klischees ab, die ich im Kopf habe wenn ich an Ballett und die Tänzerinnen denke. Neid  und Missgunst und vor allem aber der ständige Kampf mit dem eigenen Gewicht und der eigenen Disziplin. In sofern hat mich die Story nicht wirklich überrascht.
Giselle ist eindeutig die sympathischste von allen Dreien und auch die, die am wenigsten kaputt ist. Sie tanzt mit Freude und kann auch Gönnen. Nur leider scheint genau dieses Verhalten die anderen Mädels an der Akademie nur noch mehr zu verstimmen. Trotzdem ist sie ein sehr schwacher Charakter, lässt sich schnell beeinflussen und ist in meinen Augen viel zu lange viel zu naiv.
June ist unscheinbar, man erfährt kaum etwas über sie, außer über ihre Probleme damit das Mindestgewicht überhaupt zu halten und nicht drunter zu kommen. Ansonsten muss ich sagen ist sie für mich eher blass und nahezu uninteressant und ihre Kapitel haben mich eher weniger interessiert, denn es war am Ende ja doch immer dasselbe.
Ähnlich ging es mit bei Bette und ihren Kapiteln, sie ist zwar von Hass zerfressen und scheinbar skrupellos und doch fehlt mir bei ihr der Tiefgang. Ich kam keinem der Mädchen wirklich nahe und hatte nie das Gefühl sie zu kennen und/oder zu mögen.
Die Geschichte plätscherte dann so vor sich hin. Es folgte eine fiese Intrige auf die andere und ein Streit auf den nächsten. Immer wieder habe ich mich gefragt wie es sein kann, das die Lehrer dabei zu sehen wie Schüler ihrer Akademie bedroht werden. Läuft das wohl wirklich so? Werden da einfach die Augen vor der Wahrheit verschlossen?
So in der Mitte habe ich dann damit begonnen die Seiten mehr oder weniger nur noch zu überfliegen, denn Informationen hat man sowieso nicht bekommen und ich habe mich als Leser auch nicht hinters Licht führen lassen und wusste ziemlich schnell wer hier der eigentliche Drahtzieher ist.
Das Lesevergnügen hat dann leider darunter gelitten, ich war zunehmend genervt von den Klischees und den blassen Charakteren und wollt eigentlich einfach nur noch gerne fertig werden.
Ich habe einfach mit etwas Neuem gerechnet, etwas was mich wirklich überraschen kann, doch leider wurde ich damit enttäuscht.
Auch wenn das jetzt alles sehr negativ klingt kann ich trotzdem nicht sagen, dass es schlecht war und das ich mich beim Lesen zu Tode gelangweilt habe. Kennt ihr das wenn ihr ein Buch lest, was euch eigentlich nicht gefällt, aber irgendwie trotzdem gut ist? Ich kann es nicht so richtig beschreiben leider.
Ich würde das Buch keinem empfehlen, aber auch niemandem davon abraten, denn verschenkte Zeit war es für mich nicht und auf einer gewissen Ebene konnte es mich auch wirklich unterhalten. Der lockere Jugendliche Schreibstil hat dann seinen Rest dazu beigetragen, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe.
Ich siedele das Buch im guten Mittelfeld an, denn es hat durchaus Potenzial, was für mich aber leider zu wenig genutzt wurde in diesem Fall.


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