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*Rezension* Ich lass dich nicht los - von Madeleine Reiss



"Ich hab dich lieb, jeden und jeden Tag..." Unzählige Male hat Carrie diesen Satz zu ihrem fünfjährigen Sohn Charlie gesagt, so auch an jenem Sommertag an der Küste von Norfolk, als ein langer Schatten auf ihr Leben fiel: Sie hatte nur für einen Moment die Augen geschlossen - und als sie sie wieder aufschlug, war Charlie fort. Auch drei Jahre später bestimmt dieses traumatische Ereignis noch Carries Leben, als sie zufällig die alleinerziehende Mutter Molly kennenlernt. Doch noch können die beiden Frauen nicht ahnen, dass an jenem Tag am Strand eine Verbindung entstanden ist, die ihrer beider Schicksal bestimmen wird.



Ich habe mich vorab sehr auf dieses Buch gefreut. Mir hat es eine sehr emotionale Geschichte versprochen. Aber irgendwie war ich doch auf einem völlig falschen Dampfer. Das wurde mir allerdings schon innerhalb der ersten Seiten bewusst, denn Spannung ist nichts, womit dieses Buch trumpfen kann. Auf die super spannende Wendung mit der niemand gerechnet hat, konnte ich leider lange warten. Auch die heißersehnte Emotionalität konnte ich nicht so richtig finden. 

Wir haben hier zwei Handlungsstränge, die nur sehr langsam ineinander fließen und bei denen man dann am "Treffpunkt" das Gefühl hat, dass dieses Zusammentreffen einfach irgendwie herbeigeführt werden musste, aber wenig durchdacht war. Ich hatte oft das Gefühl dass jeder Handlungsstrang für sich gut entworfen war, dass sie aber dennoch nie so richtig zusammengepasst haben. 
Anfangs hatte ich große Probleme überhaupt reinzufinden, weil mir gar nicht so richtig bewusst war welche Person jetzt welche war und wie das ganze zusammengehörte, oder ob die beiden Frauen nicht sogar ein und die selbe Person sind. Ausserdem wird ohne Ankündigung über mehrere Jahre hinweg in Form von Rückblicken mitten im Text geschrieben. Das ganze hat mir eine große Konzentration abverlangt und mich oftmals einfach verwirrt zurückgelassen. 

Die Personen waren ansonsten ganz gut gezeichnet, etwas nüchtern verpackt. Man hat ihnen nicht die größte Aufmerksamkeit zugeteilt. Dafür waren die Handlungsorte gut und bildhaft beschrieben. Die Sprache war für mich mittelmäßig. Es war zwar gut geschrieben, stand sich allerdings mit der Ausdrucksweise hin und wieder einfach selbst im Weg. 

Im Großen und Ganzen war das Buch für mich "okay" - aber kein Überflieger. Ich gebe ihm 3 von 5 Schmetterlinge




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