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*Rezension* Doors (Kolonie) von Markus Heitz








Der schwerreiche Vater der vermissten Anna-Lena van Dam schickt den Ex-Soldaten Viktor mit einem fünfköpfigen Geo-Expertenteam los, um seine Tochter zu suchen. In einem gigantischen Höhlensystem entdeckt die Gruppe mehrere Türen mit mysteriösen Zeichen. Um Anna-Lena zu retten, müssen sie sich auf Pfade jenseits von Wissenschaft und Vernunft einlassen -
Eine der Türen führt die Gruppe mitten in die 40er Jahre.
Doch hier hat Nazi-Deutschland früh kapituliert, die USA haben kolonialgleiche Kontrolle über Europa übernommen und drohen dem Widerstand, angeführt von Russland, mit einem Atomschlag. Will Viktor überleben, muss er diesen Wahnsinn stoppen – um jeden Preis!



Ich möchte erst kurz etwas zum Konzept erklären, für all die, die Doors noch nicht kennen. Markus Heitz hat hier verschiedene Bücher geschrieben, die sich alle denselben Anfang teilen. Die ersten 80 Seiten sind also in allen Büchern dieselben, bis die Protas dann in der Geschichte vor mehreren Türen stehen. Und die ausgewählte Tür entscheidet den Verlauf der Geschichte. Bei mir sind die Charaktere durch die Tür direkt in die 40er Jahre gestürzt.
Die Idee ist wirklich klasse und ich mag auch den Schreibstil von Markus Heitz enorm gerne. Er ist ja nicht umsonst so erfolgreich und man merkt, dass er auch anspruchsvolle High Fantasy schreibt. Geschichten für Erwachsene.
Aber leider fand ich die Zeit, in der ich zusammen mit meiner sechs köpfigen Truppe gelandet bin für mich persönlich nicht gut gewählt. Ich lese generell nicht gerne historische Romane oder Bücher die sehr geschichtsträchtig sind. Und das war mir hier einfach zu viel. Ich bin mit meiner Mannschaft mitten in den Krieg gestolpert. Gefühlt hatte hier jeder mit jedem Krieg und man wollte sich gegenseitig vernichten. Hitler ist hier auch noch ein großes Thema, der ist im Buch allerdings schon gestürzt. Es wird nicht ganz die Geschichte um Hitler damals erzählt, die Geschichte ist hier anders verlaufen, aber einiges wird aufgegriffen und einfach auf eine Parallelwelt übertragen.
Die Truppe an sich ist sehr suspekt. Gefühlt hat jeder ein Geheimnis und keiner ist der, der er zu sein scheint. Das hat mich zuerst total neugierig gemacht. Aber als dann klar wurde, dass der Augenmerkt nicht so darauf liegt diese Geheimnisse aufzudecken habe ich auch hier recht schnell die Lust verloren.Ich hätte mir persönlich mehr Hintergrundwissen über die einzelnen Personen gewünscht. Vielleicht bekommt man dieses Wissen auch, wenn man alle Bücher gelesen hat. Sie sind unabhängig voneinander lesbar, aber ich denke doch, dass die eine Story in die andere greift und das man den besten Überblick hat, wenn man alle gelesen hat.
Ich werde mir auch definitiv die anderen Bücher zu Gemüte führen, denn ich denke für meine Abneigung gegen die Vergangenheit und zu viel Geschichte hatte dieses Buch gar keine Chance mich zu überzeugen.
Generell sind die Bücher nicht dick und damit eine absolut tolle Lektüre für zwischendurch oder einen Nachmittag auf der Couch. 
Die Grundidee hat mich überzeugt, die Charaktere und der Stil auch, jetzt sollte ich mir nur noch eine andere Zeit statt der 40er Jahre raus suchen und dann denke ich, sollte mir das Buch mega gefallen!
Wer also Lust hat mal wieder etwas originelleres zu lesen, der ist hier definitiv richtig!



Vielen Dank an den Droemer Verlag für das Rezensionsexemplar!

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