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Durchgezockt - Hellblade


Wer den Blog vor allem auf Insta und Facebook schon länger verfolgt, der weiß ja, dass ich mir eine PS4 gekauft habe und auch einige Spiele.
Und vor kurzem hab ich dann das erste Spiel durchgespielt! Irgendwie war das ein total epischer, aber auch gleichzeitig emotionaler Moment. Ich hatte in meinem Leben schon viele Konsolen, aber selten hab ich es geschafft Spiele wirklich durchzuspielen, alles lag irgendwie einfach angefangen rum und ich habe es irgendwann nicht mehr angeschaut. Das wollte ich bei der Playstation ändern. Ich bin schließlich älter und auch reifer geworden und muss sagen das ich heute viel mehr die  Story bei Spielen beachte, als das Spielen an sich. Und Hellblade ist perfekt für genau solche Gamer!




In Hellblade geht es um Senua. Sie ist eine keltische Kriegerin, die ihre Mutter auf dem Scheiterhaufen verloren hat, weil alle ihr nachsagten besessen zu sein. Senuas Vater hatte die Hoffnung mit dem Tod der Mutter seinen Frieden zu haben, doch als er merkt, dass Senua von Halluzinationen und Stimmen heimgesucht wird, merkt er, dass nichts vorbei ist und versucht Senua vom Rest der Dorfgemeinschaft zu trennen. Er erklärt ihr seltsames Verhalten mit dem "Fluch der Dunkelheit" und versucht ihr diesen auch auszutreiben. Senua identifiziert sich immer mehr mit diesem Fluch und verliert sich dadurch immer tiefer in ihre eigene Welt und die Halluzinationen. Der Fluch, den ihr Vater ihr einredet, wird auch für sie real.
Irgendwann verliebt sie sich in den Krieger Dillion, muss jedoch das Dorf verlassen, als dieses von einer Seuche heimgesucht wird, für die man Senua verantwortlich gemacht wird. Als sie wiederkehrt um Dillion wiederzusehen ist er nicht mehr da. Das Dorf wurde überfallen und als Häuptlingssohn wurde er geopfert. Als sie ihn tot auffindet bricht ihre ganze Welt zusammen und sie flüchtet sich in die Welt des Fluches.


Das Spiel beginnt schon total düster in einem Sumpf, durch den man mit Senua auf ihrem Boot fährt. Irgendwann steigt sie aus und mit Hilfe der Stimmen in ihrem Kopf erfährt man einiges darüber, wie sie an diesen Ort gelangt ist und was sie glaubt tun zu müssen, um ihren liebsten Dillion zu retten. Denn wir befinden uns mit ihr gemeinsam auf der Suche nach ihm, weil Senua glaubt ihn aus der Welt der Toten wieder befreien zu können.


Ich habe mich vorhere eigentlich gar nicht mit dem Spiel beschäftigt, deswegen war ich etwas überrascht von der "leichten" Steuerung. Gekämpft wird nun, wenn wirklich ein Gegner kommt, vorher kann man die Waffe gar nicht erst ziehen. Ansonsten benutzt Senua einen Fokus, ich würde das mit so etwas wie einem siebsten Sinn vergleichen. Wenn sie diesen Fokus einsetzt, kann sie versteckte Zeichen in den Wänden sehen. Und genau diese Fähigkeit schlängelt sich durch das ganze Spiel. Es gibt verschiedene Welten und man steht eigentlich immer vor einem geschlossenen Tor, das geöffnet werden kann, wenn man mit dem Fokus die entsprechenden Zeichen in der Umgebung findet. Das macht das Spiel eher zu einem "Rätselspiel" wobei das jetzt auch nicht so der richtige Ausdruck dafür ist. Aber jemand der unbedingt kämpfen will und da seine Erfüllung sucht der ist hier definitiv falsch. Hellblade ist wirklich mehr auf Kopfarbeit ausgelegt und vor allem auf die Story. Es wird viel mit Illusionen gespielt und ich habe mich ertappe wie ich manchmal schon selbst an meinem Verstand gezweifelt habe.


Je weiter man kommt desto düsterer wird das Spiel. Es ist also nichts fur schwache nerven, überall gibt es Leichen und Zerstörung. Und Senua hört immer wieder Stimmen. Man weiß am Ende nicht mehr ob die Stimmen einem Gutes oder Böses wollen und sie führen den Spieler völlig in die Irrre, sorgen aber gleichzeitig für eine unverwechselbar gruselige Atmosphäre.
Storietechnisch war das Spiel so grandios, dass mein Freund von Anfang bis Ende zugesehen hat und ich nicht weiter spielen durfte wenn er nicht da war. Ich denke das sagt schon einiges aus.
Man versucht also gemeinsam mit Senus gegen ihre inneren Dämonen anzukämpfen und diese zu besiegen, um sie aus ihrer ewigen Trauer und den Halluzinationen, die immer realer werden zu befreien. in diesem Spiel werden genau mit dem richtigen Maß die Gefahren von psyschichen Krankheiten aufgezeigt und zumindest ich habe das Gefühl, mich etwas besser in Menschen hinein versetzen zu können, die an einer psyschichen Krankheit leiden. Das Bewusstsein dafür wurde einfach geöffnet während des Spiels.
Für mich durch und durch ein gelungenes Game! Ich würde es aber wirklich nur empfehlen, wenn man damit leben kann, dass das Gemaplay sehr einfach gehalten ist und sich alles wirklich sehr auf Atmosphäre und Story konzentriert. Das heißt nicht, dass die Kämpfe, wenn sie denn statt finden unbedingt einfach sind, aber sie stehen eben nicht im Vordergrund!
Also Nerven stärken und ran an den Speck. Menschen die psyschich vorbelastet sind sollte hier vielleicht vorsichtig sein, wegen Trigger und so. 


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